Fidele Burgfrauen Wormersdorf

Unsere Chronik

 

Vereinsgeschichte
„Fidele Burgfrauen Wormersdorf“

 

 

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die anlässlich des 50-jährigen Bestehens 2013 zusammengetragen wurde.

 

 

1963 bis 1969

 

Nachdem im Jahre 1963 ca. 14 Tage vor Weiberfastnacht die „Wormersdorfer Tomburg-Möhnen“ die Auflösung ihres Vereines bekannt gaben, war es für einige Wormersdorfer Frauen undenkbar, keinen „Wieverfastelovend“ im Dorf mehr zu haben.

 

Paula Bois (jetzt Servos geb. Klick und später 3. Präsidentin) und Marianne Kolvenbach machten sich spontan auf, um Mitglieder für ein neues Damenkomitee zu gewinnen.

 

Die Ausdauer hatte sich gelohnt, denn rechtzeitig zu Weiberfastnacht übernahm das neugegründete Damenkomitee „Fidele Burgfrauen Wormersdorf“ von den Vorgängerinnen im Saale Bärtgen (heute Tomburghalle) feierlich die Idee und Verpflichtung, sich weiterhin für Brauchtum und Fastelovend einzusetzen. Die 1. Präsidentin des Damenkomitees war Kethe Thiesen. Die 12 Gründungsmitglieder - außer den bereits genannten waren es Maria Klick, Maria Wolfgarten (Willems), Katharina Kleefuß, Gertrud Warzel (Glasmacher), Christa Heinen, Gertrud Flohe, Gertrud Weber, Margarethe Weber (4. Präsidentin) und allen voran Evi Hamm, die später zur 2. Präsidentin des Vereines gewählt wurde - schafften es sogar, noch ein „Wieverfastelovendsprogramm“ auf die Beine zu stellen.

 

Die Veranstaltung wurde nun im jährlichen Wechsel im Saale Bärtgen und Saale Maßhöfer (Haus Dahlem) durchgeführt, bis der Saal bei Familie Maßhöfer zu klein wurde, um alle Weiberfastnachtsbesucher aufzunehmen. Es gab selbstgebackene Kuchen zum Kaffee, das Kaffeegedeck sollte mitgebracht werden. Selbst einstudierte Vorträge sowie Gesangseinlagen, z.B. auch mit Unterstützung durch die Herren Peter Krupp und Matthias Mauel sowie später Josef Rick waren angesagt. Die Teilnahme am Rosenmontagszug war nur zu selbstverständlich, der erste Mottowagen wurde sinnigerweise unter dem Thema „Wormersdorfer Burgfräulein“ gestaltet.

 

 

1970 bis 1979

 

Früh begannen die „Fidelen Burgfrauen Wormersdorf“, Kinder und Jugendliche in karnevalistische Bräuche des Rheinlands einzuführen. So gab es wohl ab 1970 eine gemischte Gruppe von jungen und alten Vereinsaktiven, die als „Die flotten Sechs“ die Wormersdorfer mit tänzerischen Karnevalseinlagen begeisterten.

 

1975 wurden eine Jugendtanzgruppe „Blaue Funken Wormersdorf“ und eine Kindertanzgruppe „Tomburgspatzen“ von Roswitha Born (Weber) gegründet und die Einstudierung der Tänze von ihr übernommen. 1977 wurde das erste Kinderprinzenpaar von dem Damenverein ausgewählt und gekürt. Seitdem konnte die Tradition, ein Wormersdorfer Kinderprinzenpaar zu stellen und während der Session zu betreuen, kontinuierlich fortgesetzt werden. Die Proklamation des Kinderprinzenpaares war damals die einzige karnevalistische Veranstaltung in Wormersdorf, die auch die Bedürfnisse von Kindern berücksichtigte. Paula Servos geb. Klick führte in diesem Zeitraum als Präsidentin den Verein an.

 

An Hand von Aufzeichnungen des Vereinsmitgliedes Christa Heinen ist festzustellen, dass in dem Zeitraum der siebziger Jahre auch das „aus Spass an der Freud“ anlässlich des Vatertags über mehrere Jahre hinweg stattfindende Fußballspiel des Damenkomitees gegen den „Theaterverein Frohsinn“ gefallen sein muss. Leider ist uns ein eigens von ihr aus diesem Anlass gedichtetes und komponiertes Lied nicht überliefert.

 

1980 bis 1989

 

Weiterhin gelang es Roswitha Born immer wieder neue Mitglieder für die Kindertanzgruppen zu gewinnen und eine 3. Tanzgruppe für Kinder im Grundschulalter, die „Hainzelmännchen“, aufzubauen. 1988 feierte das Damenkomitee unter seiner Präsidentin Margarethe Weber sein 25-jähriges Jubiläum mit einem bunten Programm.

 

Die Gründungsmitglieder Maria Wolfgarten (Willems) und Christa Heinen hatten ebenfalls hierfür ein passendes Lied verfasst, aber leider ist auch dieses heute nicht mehr verfügbar.

 

Jedenfalls war in all diesen Jahren der “Weiberfastnachtskaffeeklatsch“ mit karnevalistischem Programm eigener Kräfte über die Ortsgrenzen hinaus bekannt und beliebt.

 

1990 bis 1999

 

Im Jahre 1993 feierte der Damenverein sein 30-jähriges Bestehen mit einem grandiosen karnevalistischen Abend. Aus diesem Anlass verfassten Edith und Karl-Heinz Wendt ein Burgfrauen-Lied, das von ihm „zum Geburtstag“ gesungen wurde.

 

Der Zustrom an tanzfreudigen Kindern hielt an, so dass Roswitha Born eine 4. Tanzgruppe im Kindergartenalter ab 3 Jahren, die „Kleinen Strolche“, initiierte. In den Sessionen 1989/1990 und 1990/1991 wurde das Wormersdorfer Kindertanzpaar Markus Born und Constanze Mieth von ihr mit Erfolg trainiert. Eine wichtige Verbindung zum überregionalen Karneval wurde 1992 durch den Eintritt des Vereins in die „Föderation Europäischer Narren“ geschaffen. Während der Regentschaft der Präsidentin Roswitha I. (Born) und deren Prinzen Jaime I. (Martinez) wurden die „Fidelen Burgfrauen Wormersdorf“ 1996 das erste Mal von dem „Alten Elferrat“ des Theatervereins „Frohsinn“ Fanfarencorps der Landsknechte Wormersdorf gebeten, begleitend beim traditionellen Straßenkehren am Karnevalsfreitag mit von der Partie zu sein, was bis heute noch mit großer Freude fortgesetzt wird. Nicht nur die vielen Kinder und Jugendlichen in den vereinseigenen Tanzgruppen, sondern auch das karnevalistische Interesse der Wormersdorfer Pänz ließen die Idee nach einer weiteren Veranstaltung für Kinder aufkommen. So wird seit 1998 neben der traditionellen Weiberfastnachtssitzung und Proklamation des Kinderprinzenpaares jährlich mit Erfolg ein Kinderkostümballmit Tanz und Spielen durchgeführt.

 

Als Novum werden seit diesem Zeitpunkt beide Veranstaltungen für Kinder von der „Jugendpräsidentin“ Sabrina Maron (Born) und einem Jugendelferrat geleitet. Im gleichen Jahr übernahm Roswitha Born die Präsidentschaft über den Verein, ihre Mutter Margarethe Weber wurde zur Ehrenpräsidentin ernannt.

 

2000 bis 2009

 

Das Damenkomitee „Fidele Burgfrauen Wormersdorf“ kann sich in diesem Zeitraum über viele wichtige Ereignisse freuen. Im Milleniumsjahr wurde den “Fidelen Burgfrauen Wormersdorf“ von den beiden noch lebenden Damen der „Tomburg-Möhnen“ Thea Klick und Meta Jansen deren Fahne in die Verwahrung bei der „angeheirateten Verwandtschaft und Burgfrau“ Bärbel Klick gegeben. In der Session 2002 konnte der Verein das 25. Kinderprinzenpaar in Folge stellen. Im Jahr 2003 fand der fünfte Kinderkostümball statt. Da sich die Außenauftritte des Kinderprinzenpaares und auch der Vereinsmitglieder häuften, z. B. Biwaks befreundeter Karnevalsgesellschaften u. a., entschlossen sich die Damen im Jahr 2003 die üblichen weißen Röcke gegen schwarze Hosen auszutauschen. Auch wurden damals neue Uniformjacken angeschafft. 2006 wurden erstmals bei der traditionellen Weiberfastnachtssitzung eine Mischung aus vereinseigenen Auftritten mit denen professioneller Kräfte kombiniert.

 

Für die kleinsten Tanzfreudigen gründete Roswitha Born 2007 eine fünfte Tanzgruppe „Tanzmäuse“. Ebenso fanden in diesem Jahr und auch 2008 Kai und Marian Dierkes sowie Milena Schmitz und Sarah Zavelberg zu einem Tanzquartett zusammen, das auch von Roswitha Born trainiert wurde. Sie trainierte ebenso von 2008 bis 2009 das 1. Wormersdorfer Tanzduo Marlen Dietrich und Marie Sophie Pütz. Erstere übernahm dann als Novum gemeinsam mit Katrin Meier und Unterstützung von Sabrina Maron (Born) die Rolle als Jugendmoderatorin der Kinderprinzenproklamation. Damit trug die intensive Jugendarbeit des Damenkomitees Früchte!

 

Neu wurde auch beim Kinderkostümball 2009 ein Kostümwettbewerb eingeführt und beibehalten. Die Kinder nehmen heute noch mit großem Spaß teil und können schöne Preise gewinnen. Die Jury besteht immer aus dem „großen und kleinen“ Wormersdorfer Prinzenpaar.

 

2010 bis heute

 

Glücklicherweise fanden sich 2010 mit den Geschwistern Linda und Hannah Rabisch ein 2. Wormersdorfer Tanzduo, das auch heute noch tanzt. Es wurde anfangs von Roswitha Born trainiert und trat in diesem Jahr erstmals mit eigener Choreographie auf.

 

Das Damenkomitee wurde 2010 in das Vereinregister eingetragen und erhielt die Anerkennung der Gemeinnützigkeit, so dass für finanzielle Zuwendungen zur Förderung z.B. der Jugendarbeit nun Spendenbescheinigungen ausgestellt werden können. Weil die Jugendarbeit zur Erhaltung des karnevalistischen Brauchtums für die „Burgfrauen“ unerlässlich ist, wurde ebenfalls 2010 Frau Kathrin Wezisla, kommissarische Leiterin der Katholischen Grundschule Wormersdorf, auf eine mögliche Zusammenarbeit zwischen Schule und Verein angesprochen. Diese Überlegungen gipfelten 2011 bei der Kinderprinzenproklamation in einem ersten Auftritt zahlreicher Schüler, die unter der Leitung von Frau Wezisla und ihrem Kollegen Michael Kohlhage bekannte Karnevalslieder „op platt“ zur Freude der Anwesenden schmetterten. Natürlich durfte auch die Wormersdorfer „Hymne“ nicht fehlen. Auch 2012 waren die Schüler mit Frau Wezisla wieder bei der Kinderprinzenproklamation mit von der Partie. Viele Schülerinnen und Schüler haben so einen Zugang zum Wormersdorfer Kinderkarneval gefunden. Seit 2011 gestalten Jugendliche des Vereins auch gemeinsame Auftritte mit den Senioren zu Weiberfastnacht, was allen Beteiligten großen Spaß macht. 2013 gibt es nun wieder Grund zum Feiern – 50 Jahre „Fidele Burgfrauen“ sind wohl ein echter Grund dafür. Das dachte sich auch die Tanzgruppe „Tomburgspatzen“ und studierte zur Freude der Vereinsmitglieder einen Super-Überraschungs-Showtanz zu Weiberfastnacht ein! Aber auch letztere warteten am gleichen Tag mit einem mittelalterlichen Tanz (Leitung Jörg und Claudia Schnebele) als Überraschung für Roswitha Born wegen 40-jähriger Vereinsangehörigkeit auf.

 

So wandeln sich die Zeiten und auch das Damenkomitee wird sich in den kommenden Jahren wie auch in der Vergangenheit immer wieder diesem Wandel ideenreich stellen müssen.